Haben Sie heute schon ein Kompliment bekommen? Dass Sie gut aussehen, dass Sie etwas toll hinbekommen haben, dass Sie ein wunderbarer Mensch sind? ... Wir alle genießen Komplimente - sie machen gute Laune, bestärken und beflügeln uns. Darum sollten wir selbst auch ruhig freigebig mit Komplimenten sein. Leider richten wir unseren Blick jedoch meistens auf das, was uns negativ am anderen auffällt und woran wir uns stören. Doch Schönes und Liebenswertes ist in jedem Menschen zu finden - wenn wir nur aufmerksam dafür sind. Und wenn wir uns trauen, es auch laut auszusprechen, dann zaubern wir ihm oder ihr damit ganz schnell ein Lächeln ins Gesicht!
„Dürfen wir Ihnen ein Kompliment machen?“ Auf diese Frage hin blieben viele Passantinnen und Passanten vor dem Gesprächsladen mittendrin stehen. Mit einer Angel durften sie sich aus einem großen Glas ein persönliches Kompliment „fischen“. Denn an diesem sonnigen Morgen des 8. Juni lud das Team der katholischen Cityseelsorge zu einer Komplimente-Werkstatt ein. An einem langen Tisch wurde gerätselt, welche Komplimente sich hinter den ausgelegten Gegenständen verbargen – zum Beispiel der „Goldschatz“ oder das „Salz in der Suppe“. An Stellwänden inspirierten herzerwärmende oder ungewöhnliche Komplimente, denen man auch eigene Ideen hinzufügen konnte. Für diejenigen, die mehr Zeit mitgebracht hatten, gab es in den ausgelegten Bibeln Komplimente nachzuschlagen. Am Ende zogen die Menschen mit einem Lächeln auf dem Gesicht weiter. Die gefischten Komplimente-Zettel aber gingen in Hosentaschen und Geldbörsen mit, und eine Frau meinte lächelnd: „Den klebe ich mir zuhause an den Spiegel, damit ich jeden Morgen daran erinnert werde, dass ich toll bin – auch wenn mir mal nicht danach ist.“
In ökumenischer Verbundenheit boten Mitarbeiter/innen der katholischen Cityseelsorge zusammen mit einem evangelischen Prädikanten am Aschermittwoch den Passant/inn/en in der Fußgängerzone ein Aschenkreuz an. Mit diesem Brauch begehen katholische Christen und Christinnen in Gottesdiensten den Beginn der vierzigtägigen Fastenzeit vor Ostern. Wer jedoch einen Kirchenbesuch nicht einrichten konnte, kam gezielt in die Innenstadt, um sich im Vorübergehen ein "Aschenkreuz to go" auf die Stirn zeichnen zu lassen. Andere ließen sich ganz spontan auf das Angebot ein und freuten sich über den Segenszuspruch, mit dem die Kirchenvertreter/innen nicht nur an die eigene Vergänglichkeit erinnerten, sondern dazu ermutigten, im Sinne Jesu das Beste aus der von Gott geschenkten Lebenszeit zu machen - und dabei spielt die Konfession doch nun wirklich keine Rolle...